Wie Perfektionismus unseren Selbstwert untergräbt

und wie du ihn loslassen kannst
und wie du ihn
loslassen kannst

Viele von uns kennen das Gefühl: Es ist nie gut genug. Egal wie viel wir leisten, es scheint immer etwas zu fehlen oder nicht perfekt zu sein. Perfektionismus kann eine treibende Kraft sein – aber auch eine Last, die unseren Selbstwert massiv beeinflusst.

Was ist Perfektionismus eigentlich?

Perfektionismus ist das Streben nach Fehlerlosigkeit und die Überzeugung, dass nur perfekte Leistung oder makelloses Verhalten akzeptabel ist. Oft ist er verbunden mit extrem hohen Ansprüchen an sich selbst – und der Angst, diesen nicht gerecht zu werden.

Dabei gilt: Perfektionismus ist nicht nur ein Motivationsfaktor. Er kann auch lähmen, stressen und den Blick auf die eigenen Stärken und Erfolge verstellen.

Wie entsteht Perfektionismus?

Perfektionistische Ansprüche entwickeln sich meist über Jahre. Häufig spielen frühe Erfahrungen eine Rolle, z. B.:

  • Elterliche oder soziale Erwartungen: Wer gelernt hat, dass Liebe oder Anerkennung an Leistung gekoppelt ist, verinnerlicht diese Botschaft.
  • Vergleiche mit anderen: Das Gefühl, stets mithalten oder besser sein zu müssen, führt zu immer höherem Druck.
  • Innere Überzeugungen: „Ich bin nur wertvoll, wenn ich perfekt bin“ oder „Fehler zeigen, dass ich nicht gut genug bin“ sind typische Glaubenssätze.

Diese Muster sind tief verwurzelt und wirken oft unbewusst weiter.

Wie Perfektionismus den Selbstwert schwächt

Der Perfektionismus sabotiert den Selbstwert auf mehreren Ebenen:

  • Selbstwert wird an Leistung gekoppelt. Das bedeutet: Er schwankt je nachdem, wie „perfekt“ man gerade ist.
  • Fehler werden als persönliche Niederlage erlebt. Das führt zu Selbstkritik, Schuldgefühlen und Ängsten.
  • Es entsteht ein innerer Konflikt zwischen hohen Ansprüchen und realen Möglichkeiten. Das kann zu Überforderung, Stress und Erschöpfung führen.
  • Perfektionismus verhindert Selbstannahme. Man lernt nicht, sich selbst mit Schwächen zu akzeptieren, weil der Fokus immer auf dem „Besser werden“ liegt.

Erste Schritte, um Perfektionismus loszulassen

  1. Bewusstmachen: Erkenne deine perfektionistischen Gedanken und Erwartungen. Wann tritt das Bedürfnis nach Fehlerlosigkeit besonders stark auf?
  2. Hinterfragen: Stelle deine Glaubenssätze auf den Prüfstand. Sind sie wirklich wahr? Was wäre, wenn du auch mit Fehlern wertvoll bist?
  3. Fehler neu bewerten: Sieh Fehler als Lernchance und nicht als Versagen. Jeder Mensch macht Fehler – und das ist okay.
  4. Realistische Ziele setzen: Erlaube dir, auch kleine Fortschritte anzuerkennen und nicht immer die Höchstleistung anzustreben.
  5. Selbstmitgefühl üben: Sei freundlich zu dir, gerade wenn nicht alles perfekt läuft. Sprich mit dir, wie mit einer Person, die du sehr schätzt.
  6. Unterstützung suchen: Manchmal helfen Gespräche mit Freund:innen oder professionelle Begleitung, um tiefere Muster zu erkennen und zu verändern.

Fazit: Mehr Freiheit durch weniger Perfektionismus

Perfektionismus mag kurzfristig Sicherheit geben, langfristig aber engt er uns ein und schwächt unser Gefühl von Selbstwert. Loslassen bedeutet nicht, nachlässig zu werden – sondern sich selbst die Freiheit zu schenken, Mensch zu sein. Mit allen Stärken, Fehlern und Unvollkommenheiten.

Wenn du möchtest, begleite ich dich gern auf dem Weg, deinen Perfektionismus zu verstehen und einen liebevolleren Umgang mit dir selbst zu entwickeln.

 

In diesem Sinne: Sei gut mit dir – das verändert alles. 

 

Ganz liebe Grüße,

Mirja

Psychologische Beraterin für Selbstannahme, Selbstwert und den Umgang mit Perfektionismus

Die Inhalte dieses Artikels basieren auf meiner praktischen Erfahrung in der psychologischen Beratung sowie auf fundierten psychologischen Konzepten. Inspiriert haben mich unter anderem folgende Quellen: