© Mirja Magis – Psychologische Beratung
Viele Menschen erleben im Alltag Momente, in denen sie mit sich selbst hart ins Gericht gehen. Gedanken wie: „Ich bin nicht gut genug“, „Ich müsste mehr schaffen“, „Ich darf keine Fehler machen“ – sie schwirren durch den Kopf und prägen das Selbstbild, oft ganz unbewusst.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, freundlich mit sich selbst zu sein. Aber auch, wie befreiend es sich anfühlt, wenn erste Schritte in diese Richtung gelingen.
Selbstannahme ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um inneren Frieden zu finden und den eigenen Selbstwert zu stärken. Doch was bedeutet sie eigentlich – und warum fällt sie vielen Menschen so schwer?
Selbstannahme heißt, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist – mit all seinen Stärken und Schwächen, Erfolgen und Fehlern, Licht- und Schattenseiten. Es geht nicht darum, alles an sich toll zu finden oder zu verherrlichen, sondern darum, ehrlich und liebevoll mit sich umzugehen.
Selbstannahme ist die bewusste Entscheidung, sich selbst zu erlauben, Mensch zu sein – mit all den Unvollkommenheiten, die dazugehören.
Das heißt auch, für sich selbst einzustehen, ohne sich dabei ständig hart zu kritisieren. Wer sich selbst annehmen kann, weiß, dass Wachstum möglich ist – aber nicht durch Selbstvorwürfe, sondern durch liebevolles Verständnis und klare Einsicht.
Oft haben wir gelernt, uns über Leistung, Anerkennung oder das Urteil anderer zu definieren. Fehler oder Schwächen werden als persönliches Versagen erlebt, statt als natürlicher Teil des Menschseins. Perfektionismus und hohe innere Ansprüche sorgen dafür, dass wir selten wirklich mit uns zufrieden sind.
Hinzu kommen gesellschaftliche Ideale, soziale Medien und der ständige Vergleich mit anderen. Sie verstärken den inneren Druck, einem bestimmten Bild entsprechen zu müssen – erfolgreich, ausgeglichen, selbstsicher. Das führt dazu, dass viele Menschen in einem dauernden Konflikt mit sich selbst leben und sich nicht wirklich annehmen können. Sie geben sich wenig bis gar keinen Raum für Mitgefühl mit sich selbst – und erleben die eigene innere Stimme oft als hart, kritisch oder abwertend.
Fast jeder kennt ihn: den inneren Kritiker. Diese Stimme im Kopf, die sofort laut wird, wenn etwas nicht klappt oder ein Fehler passiert. Sie sagt Sätze wie: „Das hättest du besser wissen müssen“, „Du bist einfach zu empfindlich“ oder „Die anderen schaffen das doch auch.“
Obwohl der innere Kritiker oft sehr streng klingt, meint er es in gewisser Weise gut mit uns – er will uns motivieren, vor Fehlern schützen oder Ablehnung verhindern. Doch gerade durch seine Härte erschwert er uns das, was wir eigentlich brauchen: eine liebevolle und stabile Beziehung zu uns selbst.
Selbstannahme bedeutet nicht, den inneren Kritiker komplett zum Schweigen zu bringen. Es geht vielmehr darum, ihn zu erkennen, zu verstehen und Schritt für Schritt durch freundlichere und unterstützende Gedanken zu ersetzen.
Selbstannahme ist kein Zustand, den man über Nacht erreicht – sie ist ein Prozess. Ein Weg, der Geduld braucht, kontinuierliche Übung und immer wieder die bewusste Entscheidung, freundlich mit sich selbst umzugehen. An manchen Tagen fällt das leichter, an anderen schwerer.
Doch genau darum ist es so wichtig zu verstehen: Selbstannahme bedeutet nicht, sich aufzugeben oder nicht mehr an sich zu arbeiten. Im Gegenteil – es heißt, sich gerade in den schwierigen Momenten mit Respekt und Fürsorge zu begegnen, anstatt sich selbst abzuwerten oder zu verurteilen.
Hier ein paar Impulse, die du nach und nach in deinen Alltag integrieren kannst:
Ohne Selbstannahme bleibt der Selbstwert oft instabil – weil er an äußere Bedingungen geknüpft ist: Leistung, Lob, Erfolg oder Anerkennung. Wer sich selbst nur dann wertvoll fühlt, wenn alles gelingt, lebt in ständiger Unsicherheit.
Selbstannahme schafft eine stabile innere Basis. Sie ermöglicht, mit sich selbst verbunden zu bleiben – auch wenn es schwierig wird. Und genau diese Verbindung ist die Grundlage für echten, nachhaltigen Selbstwert. Nicht, weil alles perfekt läuft, sondern weil man sich selbst nicht mehr verlassen muss, wenn es mal nicht so läuft.
Wenn dich diese Gedanken berühren, kann das ein wertvoller Moment sein, um innezuhalten und hinzuspüren, wie du eigentlich mit dir selbst umgehst. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dir selbst mehr Verständnis und Freundlichkeit zu schenken – ganz ohne Bedingungen.
Du darfst dir die Fürsorge geben, die du anderen längst selbstverständlich schenkst. Du musst nicht perfekt sein, um liebenswert zu sein.
In meiner psychologischen Beratung unterstütze ich dich gerne dabei, neue Wege zu finden und wieder eine liebevolle Verbindung zu dir selbst aufzubauen. Melde dich einfach – gemeinsam entdecken wir neue Wege, um liebevoller mit dir selbst umzugehen.
Im nächsten Blogbeitrag geht es darum, wie Perfektionismus unseren Selbstwert untergräbt – und vor allem, wie du lernen kannst, ihn loszulassen. Du erfährst, warum wir oft so hart zu uns selbst sind, wo diese hohen Ansprüche herkommen und welche ersten Schritte dich zu mehr Freiheit und Selbstakzeptanz führen können.
In diesem Sinne: Sei gut mit dir – das verändert alles.
Ganz liebe Grüße,
Psychologische Beraterin für Selbstannahme, Selbstwert und den Umgang mit Perfektionismus
Hinweis: Es wurden keine direkten Internetquellen verwendet. Die Inhalte dieses Artikels basieren auf meiner praktischen Erfahrung in der psychologischen Beratung sowie auf fundierten psychologischen Konzepten aus Fachliteratur. Inspiriert haben mich die Bücher von:
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